Dachdämmung Wood Me Up Shooting bei Holzbau Scharpf

Welche Dachdämmung ist die richtige?

Methoden, Materialien und Mehrwert der Wärmedämmung am Dach

Kaum sinken die Temperaturen, werden auch schon in ganz Deutschland die Heizungen eingeschaltet. Ist das Dach Ihrer Immobilie nicht ausreichend gedämmt, können jedoch bis zu 20% der Wärme darüber entweichen. Das Ergebnis? Ein deutlich höherer Energiebedarf – und entsprechend höhere Heizkosten für Sie. In Anbetracht steigender Preise für Strom und Brennmittel kann sich der Austausch oder auch die Erstmontage einer qualitativ hochwertigen Dachdämmung innerhalb von weniger als fünf Jahren vollständig amortisieren. 

Wir zeigen Ihnen, welche Methoden und Werkstoffe Ihnen für die Dachdämmung zur Verfügung stehen, welche Kosten die energetische Aufrüstung des Daches mit sich bringt – und wie Sie herausfinden, welche Dämmung die beste für Ihre Immobilie ist.

Was macht eine gute Dachdämmung aus?

Welche Form der Dachdämmung für Ihr Bauobjekt empfehlenswert ist, hängt einerseits vom angestrebten Dämmwert ab, andererseits aber auch von Ihrem Budget für den Umbau sowie vom aktuellen Zustand der Immobilie. Wie viel oder wenig Wärme über das Dach abgegeben oder aufgenommen wird, beschreibt der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient oder U-Wert. Je niedriger er ist, desto weniger Wärme geht durch das Bauteil hindurch. Wenn weniger Wärme verloren geht, muss weniger geheizt werden und es können Heizkosten eingespart werden. Im Idealfall wirkt die Dachdämmung im Winter und im Sommer. Im Winter bleibt die Wärme im Gebäude und im Sommer verhindert die Dämmung, dass sich die Räume unter dem Dach bei starker Sonneneinstrahlung allzu stark aufheizen.

Zwar gibt es gewisse gesetzliche Mindestwerte, die Sie einhalten müssen (dazu später mehr), doch können Sie den Wärmeverlust und damit auch Ihre Heizkosten durchaus noch weiter senken, indem Sie sich für eine besonders effektive Form der Dämmung entscheiden und den Koeffizienten weiter senken.

Diese Formen der Dachdämmung gibt es

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, um zu verhindern, dass über das Dach Wärme entweicht. Die günstigere Variante ist die Dämmung der obersten Geschossdecke. Diese Decke ist – unabhängig von der verwendeten Dachform – stets kleiner als die Dachfläche, sodass sie schneller und auch mit vergleichsweise geringem Materialaufwand gedämmt werden kann. Diese Form der Dämmung belässt jedoch den Raum direkt unter dem Dach ohne oder mit der vorhandenen Wärmedämmung. Sie lohnt sich daher nur, wenn Sie nicht vorhaben, unter dem Dach Wohnraum zu schaffen.

Soll auch der Dachraum gedämmt werden, muss die Dämmung an, auf oder zwischen den Dachsparren montiert werden, auf denen die Dachfläche ruht. Man unterscheidet dabei zwischen der Aufsparrendämmung, für die das Dämmmaterial auf den Sparren montiert wird, der Zwischensparrendämmung und der Innendämmung, bei der die Dämmung zwischen oder unter den Sparren angebracht werden kann.

Aufsparrendämmung

Für die sogenannte Aufsparrendämmung wird das Dämmmaterial über den Sparren angebracht und umschließt den gesamten Dachraum. Da nichts aus dem Inneren des Daches die Außenhaut berührt, entstehen somit weniger Wärmebrücken. Um die Dämmung zwischen den Sparren und den Ziegeln zu montieren, muss allerdings das gesamte Dach abgedeckt sein. Während die Aufsparrendämmung für Neubauten zumeist zum Standard gehört, birgt sie als Maßnahme im Rahmen einer Dachsanierung deutliche Mehrkosten. Soll das Dach ohnehin neu eingedeckt werden, können diese beiden Sanierungsmaßnahmen jedoch problemlos kombiniert werden, um Zeit und Kosten zu sparen.

Zwischensparrendämmung

Für die Zwischensparrendämmung muss das Dach nicht abgedeckt werden muss. Aus diesem Grund erweist sich diese Form der Dämmung gewöhnlich als deutlich kostengünstiger als die Aufsparrendämmung und kann auch schneller umgesetzt werden. Allerdings bleibt der Kontakt zwischen den Sparren und der Außenhaut des Dachs erhalten, sodass an diesen Stellen Wärmebrücken entstehen. Da jedoch der Wärmedurchlasskoeffizienten von Holz niedrig und auch die Oberfläche der Sparren im Verhältnis zur Dachfläche klein ist, kann schlussendlich nur wenig Wärme entweichen. Zugleich ist der Dämmwert zwischen den Sparren sehr hoch. Insgesamt gilt die Zwischensparrendämmung daher als die effektivste Form der Dachdämmung.

Untersparrendämmung

Auch für das Anbringen der sogenannten Untersparrendämmung muss das Dach nicht abgedeckt werden. Wird das Dämmmaterial unter den Sparren angebracht, umschließt es den gesamten Dachraum und minimiert zugleich den Kontakt zur wärmeableitenden Außenhaut. Diese Form der Dachdämmung weist jedoch eine geringe Dämmstärke auf. Sowohl die Untersparrendämmung als auch die Aufsparrendämmung kommen daher zumeist als ergänzende Maßnahme zum Einsatz, um die Wirkung einer Zwischensparrendämmung zu verstärken.

Welcher Dämmstoff ist der richtige?

Die Auswahl des Materials für die Dämmung entscheidet nicht nur darüber, wie wenig Wärme durch das Dach entweichen oder eindringen kann, sondern kann sogar zum Brandschutz beitragen. Diese Eigenschaften variieren jedoch je nach gewähltem Dämmstoff.

  • Mineralische Dämmstoffe bestehen aus Sand, Stein oder Kalk – aus nicht brennbaren Grundmaterialien. Sie werden zumeist in Form von Rollen oder Platten angebracht und sind widerstandsfähig gegen Wasserschäden, Schimmel und Ungeziefer.
  • Aus geschäumten Kunststoffen bestehende Hartschaumplatten aus Polyethuran oder Polystyrol (besser bekannt unter dem Namen der Marke „Styropor“) haben aufgrund ihrer geringen Dichte ein entsprechend geringes Eigengewicht. Durch die geschlossenzellige Struktur sind die Platten zum einen resistent gegen Feuchtigkeit und zum anderen besonders formstabil. Aus diesem Grund lassen sie sich einfach montieren. Vor der Sommerhitze schützen sie das Dachgeschoss allerdings zumeist nur schwach.
  • Natürliche Dämmstoffe aus nachwachsenden Fasern sind für eine ökologische Bauweise und unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit unverzichtbar. Neben Pflanzenfasern wie Holz, Jute, Hanf oder Flachs können dabei auch Schafwolle, Kork oder reycelte Zellulose aus Altpapier zum Einsatz kommen. Dämmstoffe, die im Außenbereich zum Einsatz kommen sollen, werden hydrophobiert, um wasserabweisend zu wirken, sind aber noch immer leichter abbaubar bzw. recyclebar als vergleichbare synthetische oder mineralische Dämmstoffe.

Möchten Sie das Dachgeschoss als Wohnraum nutzen, lohnt es sich, die Zimmerei Ihres Vertrauens auf die charakteristischen Eigenschaften und auch auf die möglichen Einsatzbereiche der verschiedenen Dämmstoffe anzusprechen.

Was kostet die Dachdämmung?

Der Preis für qualitativ hochwertige Dämmung beginnt bei mehreren Tausend Euro. Eine günstige Zwischen- oder Untersparrendämmung liegt bei einem Preis von 7.000 bis 10.000 Euro. Was die Aufsparrendämmung im Vergleich so viel kostspieliger macht, ist das Abdecken des Daches: Inklusive dieses Arbeitsschritts dauert das Anbringen der Dämmung allein für ein Einfamilienhaus mehrere Wochen, auch wenn ein Team von vier bis fünf Zimmerern daran arbeitet. Infolgedessen kostet die Aufsparrendämmung als Sanierungsmaßnahme oftmals mehr als 20.000 Euro. Wird das Dach ohnehin eingedeckt, können Sie den Preis für eine im gleichen Zug angebrachte Aufsparrendämmung jedoch deutlich senken.

Welche Förderungen und Zuschüsse gibt es?

Um Ihre Dachdämmung zu finanzieren, können Sie verschiedene Förderungen und Zuschüsse nutzen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz: KfW) vergibt für Sanierungen im Altbau beispielsweise niedrig verzinste Darlehen. Für einzelne Sanierungsmaßnahmen können Sie bei der KfW u.a. einen mit nur 0,75% verzinsten Kredit in Höhe von 50.000 Euro beantragen. Da es sich bei der Dachdämmung um eine Maßnahme zur Sanierung der Energieeffizienz handelt, steht Ihnen allerdings auch ein Kredit in Höhe von bis zu 100.000 Euro zur Verfügung. Diese Förderungen sind jedoch an die Voraussetzung geknüpft, dass nicht die oberste Geschossdecke, sondern das Dach selbst gedämmt wird. 

Darüber hinaus existieren in Deutschland zahlreiche regionale Förderungen und Zuschüsse für Sanierungen – insbesondere für energetische Sanierungen am Dach. Sowohl Mitarbeiter der KfW als auch Banken vor Ort und natürlich Handwerker aus der Region können Sie zu den Möglichkeiten beraten.

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Das gibt es bei der Dachdämmung zu beachten

Bevor die Arbeiten an der Dachdämmung beginnen, sollten Sie mit der Zimmerei Ihres Vertrauens einen Vorabtermin vereinbaren. Dabei sollte ein Experte zum einen den Zustand der tragenden Elemente – insbesondere der Sparren und Pfetten –, und zum anderen die Außenhaut des Daches in Augenschein nehmen. Sollte sich herausstellen, dass an der einen oder anderen Stelle ohnehin Sanierungsbedarf besteht, können Sie gegebenenfalls mehrere Maßnahmen kombinieren. 

Zudem sollte im Vorfeld geklärt werden, inwiefern das Dach bereits den Vorgaben der Energie-Einsparverordnung (kurz: EnEV) entspricht. Ist dies nicht der Fall, können Sie sich gezielt dazu beraten lassen, mit welchen Maßnahmen Sie die effektivste Anpassung des Wärmedurchlasskoeffizienten erzielen. Ist das Dach hingegen bereits EnEV-konform, können Sie Kosten und Nutzen einer noch höheren Energieeffizienz-Klasse vor dem Hintergrund Ihrer aktuellen Heizkosten und Ihrer Pläne für die Nutzung des Dachraums gegeneinander abwägen.

  Wärmedämmung Kosten Umsetzung Gedämmter Raum
Dämmung der Geschossdecke hoch gering Mittel bis schnell spart Dachraum aus
Aufsparrendämmung mittel hoch aufwändig mittel
Zwischensparrendämmung hoch mittel mittel hoch
Untersparrendämmung mittel mittel mittel mittel

Möchten Sie das Dachgeschoss ausbauen, kann außerdem die Optik der verschiedenen Dämmungen Ihre Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Variante beeinflussen. Zwischen- und Untersparrendämmung verdecken die Dachsparren und sorgen so für eine glatte Wandfläche an den Dachschrägen. Bei der Aufsparrendämmung hingegen besteht die Option, die Sparren sichtbar zu belassen, wodurch ein außergewöhnliches Wohn-Ambiente entsteht, das Sie von gemütlichem Fachwerk-Look bis hin zum modernen Industrial-Chic eines Lofts ganz unterschiedlich gestalten können.

Welche Vorschriften und Gesetze gelten für die Dachdämmung?

In der Wahl der Methode und der Materialien für die Dachdämmung lassen Ihnen sowohl der Gesetzgeber als auch die lokalen Bauvorschriften bei Einfamilienhäusern freie Hand. Gemäß der Energie-Einsparverordnung sind Hauseigentümer allerdings dazu verpflichtet, das Dach oder die oberste Geschossdecke so zu dämmen, dass ein Wärmedurchlasskoeffizient von weniger als 0,24 W/(m²K) erreicht wird. Das gilt nicht nur für Neubauten, sondern auch für ältere Häuser. Haben Sie nach dem 1. Februar 2002 ein Haus mit ungedämmtem Dach gekauft, müssen Sie bei der nächsten Dachsanierung auch die Dämmung an die Anforderungen der EnEV anpassen. 

Mit einer Reihe kleinerer Reparaturen am Dach die umfassende Sanierung und damit die Mehrkosten für den Austausch der Dämmung zu umgehen, ist dabei auf Dauer nicht möglich. Sobald 10% der Dachfläche von einem Umbau betroffen sind, gilt dies als Sanierung im Sinne der EnEV. Wer einen Neubau errichtet oder einen Altbau saniert, ohne dabei die Auflagen der EnEV einzuhalten, riskiert Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.

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Beratung und Unterstützung für Ihre Dachdämmung

Mit der Dämmung Ihres Daches sollten Sie ausschließlich qualifizierte Zimmereibetriebe beauftragen. Diese sind mit den Vorgaben der EnEV vertraut und sorgen dafür, dass Sie weder Bußgelder fürchten noch innerhalb weniger Jahre nachrüsten müssen. Außerdem können die von Fachbetrieben durchgeführten Arbeiten durch die KfW und andere Förderungen (teil-)finanziert werden. Die beste Beratung bieten Ihnen dabei stets Zimmerer aus Ihrer Region – im Idealfall in Zusammenarbeit mit einem Energieberater: Gemeinsam können sie Sie über das bautechnische und rechtliche Rahmenwerk und auch über regionale Fördermöglichkeiten informieren.

Außerdem kann es sich im Vorfeld einer energetischen Sanierung lohnen, einen spezialisierten Energieberater zurate zu ziehen, um Ihre Immobilie auf Schwachstellen in der Isolierung zu untersuchen. Den besten Überblick über den Status Ihrer Dachdämmung bietet Ihnen jedoch der Vorabtermin mit einem qualifizierten Zimmermeister: Aufgrund des Alters Ihres Daches kann er einschätzen, wie viel Wärme derzeit entweicht, wo die Wärmebrücken liegen – und welche und welche Maßnahmen sich ergänzend zur Dachdämmung rentieren könnten.

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