Familienförderung Wood Me Up © zinkevych / freepik

Wohneigentum für Familien

Was Bauherren über das Nachfolgeprogramm des Baukindergeldes wissen sollten

Hohe Grundstückspreise, steigende Bauzinsen und jetzt auch noch Inflation: Die Liste der Gründe dafür, dass Wohneigentum derzeit vielerorts einen stolzen Preis hat, ist lang. Damit der Traum vom Eigenheim vor allem für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen trotzdem nicht in weite Ferne rückt, sorgt ab Sommer 2023 eine spezielle KfW-Neubauförderung für finanzielle Entlastung. Das Förderprogramm „Wohnraum für Familien“ (WEG) ist als Nachfolgeprogramm des im Dezember 2022 ausgelaufenen Baukindergelds konzipiert und richtet sich an Eltern mit minderjährigen Kindern, die Wohneigentum für ihre Familie erwerben möchten. Allein für diese Förderlinie sollen künftig 350 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung stehen.

Aber was bringt die Neubauförderung für Familien ganz konkret? In welchen Punkten unterscheidet sich das Programm vom Baukindergeld – und lässt sich die Förderung mit anderen KfW-Förderlinien kombinieren? In diesem Artikel haben die Experten von Wood Me Up die wichtigsten Informationen zum KfW-Programm „Wohnraum für Familien“ kompakt für Sie zusammengestellt.

Was bringt die neue KfW-Neubauförderung für Familien?

Ein großer Teil der bislang bekannten Förderrichtlinien des Programms „Wohnraum für Familien“ erinnert stark an die Rahmenbedingungen des Baukindergelds: Förderfähig sind auch hier ausschließlich Immobilien, die vom Antragsteller als Wohneigentum für die eigene Familie erworben und genutzt werden. Außerdem muss zum Zeitpunkt der Antragstellung mindestens ein Kind im Alter von weniger als 18 Jahren im Haushalt leben.

Wie bereits bei der KfW-Neubauförderung für das Effizienzhaus 40 gibt es allerdings auch bei dieser Förderlinie einige wichtige Neuerungen, mit denen sich Interessenten frühzeitig vertraut machen sollten. Zum einen unterscheiden sich die Förderrichtlinien deutlich von denen des Baukindergelds – und zum anderen wird diese KfW-Neubauförderung für Familien nicht in Form eines jährlichen Zuschusses ausgezahlt. Stattdessen vergibt die KfW auch im Rahmen des Programms „Wohnraum für Familien“ in Zukunft ausschließlich Förderkredite. Das hat zwar den Nachteil, dass die Fördersumme zurückgezahlt werden muss, birgt gleichzeitig aber auch den großen Vorteil, dass Familien, die Wohneigentum erwerben wollen, nun von Anfang an mit zinsgünstigen Krediten in voraussichtlicher Höhe von 140.000 bis 240.000 Euro kalkulieren können.

Welche Anforderungen müssen für diese KfW-Förderung erfüllt sein?

Abgesehen von der konkreten Form der Förderung gibt es noch zwei weitere Aspekte, in denen sich das neue KfW-Förderprogramm für Familien vom Baukindergeld unterscheidet. Erstens soll dieses neue KfW-Programm speziell Familien mit geringen und mittleren Einkommen entlasten, da diese in Anbetracht der steigenden Bauzinsen und des vielerorts chronisch angespannten Immobilienmarktes bei der Suche nach bezahlbarem Wohneigentum derzeit besonders schwer haben. Aus diesem Grund ist die Förderung an das Haushaltseinkommen gebunden: Die neue KfW-Neubauförderung für Familien kann nur beantragt werden, wenn das zu versteuernde Jahreseinkommen des Antragstellers 60.000 Euro nicht übersteigt. Zusammen lebende Partner werden dabei zwar gemeinsam veranlagt, doch für jedes minderjährige Kind, das im Haushalt lebt, erhöht sich diese Grenze um 10.000 Euro.

Zweitens kann die die Förderung – im Gegensatz zum Baukindergeld, wie es bis Ende 2022 zur Verfügung stand – nicht für den Kauf von Bestandsimmobilien verwendet werden. Das ist der Tatsache geschuldet, dass auch das Programm „Wohneigentum für Familien“ dazu beitragen soll, den Immobiliensektor in Deutschland nachhaltiger zu gestalten. Aus diesem Grund sind ausschließlich Neubauten förderfähig, die den Anforderungen der KfW-Förderlinie „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) entsprechen und die entweder vom Antragsteller neu gebaut oder innerhalb von zwölf Monaten nach Bauabnahme gekauft werden.

Konkret bedeutet das, dass die KfW-Neubauförderung für Familien nur für ein Effizienzhaus 40 (oder eine Eigentumswohnung in einem Effizienzhaus 40) beantragt werden kann, das nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt wird. Außerdem muss der CO2-Ausstoß dieses Neubaus verteilt über den Lebenszyklus der Immobilie so gering sein, dass damit die Anforderungen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG) in der Basisstufe (QNG-PLUS) erfüllt wären. Die tatsächliche Zertifizierung mit dem QNG ist dafür aber nicht erforderlich: Für die Basisstufe der KfW-Förderlinie „Klimafreundlicher Neubau“ genügt ein Nachweis über den CO2-Ausstoß.

Kann die KfW-Neubauförderung für Familien mit anderen Förderlinien kombiniert werden?

Bislang (Stand: April 2023) gibt es zwar keine gesicherten Informationen dazu, ob Doppelförderung möglich sein wird, doch mit etwas Glück können sich Bauherren auf Synergie freuen. Das Baukindergeld, dessen Nachfolger das Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ werden soll, schloss eine parallel beantragte KfW-Förderung für energieeffizientes Bauen und Sanieren auch nicht aus, solange die schlussendliche Fördersumme die Investitionskosten nicht überstieg.

Sollte sich auch die neue Familienförderung als entsprechend flexibel erweisen, wäre die KfW-Neubauförderung für das Effizienzhaus 40 ein besonders attraktiver Kombinationspartner, denn die Anforderungen des Programms „Klimafreundlicher Neubau“ müssen ohnehin erfüllt sein, um ein Neubauprojekt für die Förderung im Rahmen des Programms „Wohneigentum für Familien“ zu qualifizieren. Über die KfW-Neubauförderung für ein Effizienzhaus 40 könnten sich Bauherren damit einen weiteren Förderkredit in Höhe von 100.000 bis 150.000 Euro sichern – was gerade für Familien mit geringem und mittlerem Einkommen eine enorme Entlastung bedeuten würde.

Da die Förderrichtlinien für das KfW-Programm „Wohnraum für Familien“ bislang nicht in ihrer finalen Fassung veröffentlicht wurden, sollten Bauherren bei der Kalkulation bislang jedoch besser nichts überstürzen. Stattdessen lohnt es sich, die offizielle Website der KfW  im Blick zu behalten: Sobald das neue Förderprogramm in Kraft tritt, werden hier alle Details zu den Richtlinien und Fördersummen veröffentlicht.

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Sachkundige Beratung rund um Ihre KfW-Neubauförderung

Nach einigen Turbulenzen im vergangenen Jahr starten die KfW-Förderlinien 2023 neu durch. Da jedoch die die Startzeitpunkte der einzelnen Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sanieren teils mehrfach verschoben wurden und bislang auch nicht alle Richtlinien für die Antragstellung finalisiert wurden, ist es für angehende Bauherren weiterhin nicht einfach, den Überblick über all ihre Finanzierungsoptionen zu behalten.

Wenn auch Sie einen Neubau, den Kauf einer Bestandsimmobilie oder eine energetische Sanierung planen, ist es daher ratsam, frühzeitig Informationen über mögliche Förderlinien einzuholen. Als erster Ansatzpunkt kann dabei die unverbindliche Beratung durch einen Zimmereifachbetrieb aus Ihrer Region dienen: die Holzbau-Experten unterstützen Sie nicht nur bei der kritischen Auseinandersetzung mit den Richtlinien für die KfW-Neubauförderung, sondern können Ihnen auch dabei helfen, die nächsten Planungsschritte für Ihr Projekt zu konkretisieren – vom Termin beim Energieberater bis hin zur Zertifizierung Ihrer Immobilie mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude.

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