Eigenes Holzhaus planen und bauen mit Wood Me Up © Beck Holzbau

Planen, bauen, genießen: Entspannt ins eigene Holzhaus

Fünf Dinge, die Sie bei der Planung Ihres Holzbauprojekts beachten sollten

Keine Frage: Holzbau ist kein kurzlebiger Trend, sondern eine in jeder Hinsicht nachhaltige Entwicklung im Baugewerbe. 2020 wurde bereits jeder fünfte Neubau in Deutschland in Holzbauweise errichtet – Tendenz steigend. Je mehr Holzbauprojekte in Angriff genommen werden, desto mehr verlieren auch angehende Bauherren die Scheu vor dem vermeintlich ungewöhnlichen Baustoff: Sowohl in der Statik als auch in Sachen Schall- und Brandschutz nimmt es der moderne Holzbau mühelos mit anderen Bauweisen auf. Aus diesem Grund ist in Deutschland auch die Baugenehmigung für ein Holzhaus ebenso leicht erhältlich wie die für ein gemauertes Massivhaus.

Was Planung und Bau eines Holzhauses auszeichnet, sind daher die Feinheiten: Wer die besonderen Eigenschaften des Baustoffs Holz geschickt für sich zu nutzen weiß, kann nicht nur die Bauphase verkürzen, sondern auch die ökologische Bilanz seines Eigenheims verbessern und sogar langfristig den Sanierungsaufwand minimieren. Unsere Experten zeigen Ihnen, welche fünf Fragen Sie sich bereits zu Beginn der Planungsphase stellen sollten, um den Bau Ihres Holzhauses so entspannt wie effizient zu gestalten.

1. Wie viel Holz ist in Ihrem Baugebiet erlaubt?

In Deutschland gewährleistet der sogenannte Bebauungsplan, dass alle Neubauten höchsten bauphysikalischen Standards entsprechen – und dass die Baugebiete in sich harmonisch wirken. Neben der Anzahl der Stockwerke und den zulässigen Dachformen kann dieser Plan daher auch eine Liste der zulässigen Bauweisen vorgeben. Je nachdem, wo Ihr Traumhaus stehen soll, ist es daher vielleicht nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht, dass Sie ein Holzhaus bauen. Umgekehrt gibt es aber auch einige (wenn auch nur sehr wenige) Baugebiete, in denen Holzbauweise kategorisch ausgeschlossen ist. Am Anfang Ihrer Planungsphase sollte daher ein kritischer Blick in den Bebauungsplan stehen.

In den meisten Fällen gilt: Mit ein bisschen gestalterischer Flexibilität lässt sich ein konstruktiver Mittelweg zwischen den baulichen Vorgaben und den individuellen Wünschen der Bauherren finden. So ist beispielsweise möglich, dass Sie laut Bebauungsplan ein Holzhaus in beliebiger Bauweise erreichten dürfen, es anschließend aber verputzen müssen, um es an die Optik der umgebenden Immobilien anzupassen. Tatsächlich ist das sogar einer der Gründe dafür, dass deutsche Straßenzüge oftmals nach weitaus weniger Holzbau aussehen als sich darin verbirgt: Viele Holzhäuser haben keine Holzfassade.

Von Regelungen, die primär die Fassade betreffen, sind vor allem Baugebiete betroffen, für die kein Bebauungsplan vorliegt: Hier müssen sich Neubauten harmonisch in das bereits etablierte Ortsbild einfügen. Was das im konkreten Einzelfall bedeutet, ist jedoch Ermessensfrage und sollte im Vorfeld der Planung unbedingt mit dem örtlichen Bauamt abgeklärt werden.

2. Soll Ihr Holzhaus einen Keller haben?

So widerstandsfähig Holz als Baustoff auch sein mag: Es sollte nicht langfristig mit Wasser in Kontakt stehen. Andernfalls zieht auch in imprägniertes Holz über kurz oder lang Feuchtigkeit ein – und das kann sowohl Schimmelbildung als auch den Zerfall des Baustoffs zur Folge haben. Um insbesondere tragende Elemente vor Schaden zu schützen, sollte daher all jenen Teilen des Hauses besonderes Augenmerk gelten, die im Erdreich liegen. Hier lässt es sich schließlich nicht vermeiden, dass nach starken Regenfällen ein gewisses Maß an Feuchtigkeit die Bausubstanz erreicht.

Aus diesem Grund entwickelt sich ein Keller aus Holz über kurz oder lang immer zum Bauschaden – und hat das Holz erst einmal damit begonnen, sich zu zersetzen, steht es schlecht um die Stabilität der Bausubstanz. Daher ist es ratsam, zum einen auch den Keller eines Holzhauses entweder aus Stahlbeton zu fertigen oder massiv zu mauern, und zum anderen auch die Luftfeuchtigkeit während der Bauphase besonders kritisch zu beobachten. In Geschossen, die teilweise oder vollständig im Erdreich liegen, erschwert die geringe Zahl an Fenstern und Türen den Luftaustauschs. Um zu verhindern, dass sich Luftfeuchtigkeit staut, die vom Keller aus in die Bausubstanz eindringen könnte, sollte während des Innenausbaus – beispielsweise während des Estrichlegens – so wenig Feuchtigkeit wie möglich freigesetzt und ggf. die Trocknung unterstützt werden.

3. In welchem Zeitrahmen wollen Sie Ihr Holzhaus bauen?

Sie erwarten ein Kind und möchten daher so schnell wie möglich aus der Mietwohnung in die eigenen vier Wände wechseln? Oder haben Sie vielleicht eine strenge Kündigungsfrist im Nacken und sind darauf angewiesen, dass Ihr Eigenheim schon bald bezugsbereit ist? Die Wahl der passenden Konstruktionsform kann die Arbeiten auf Ihrer Baustelle deutlich beschleunigen, denn auch beim Bau eines Holzhauses haben Sie die Wahl zwischen unterschiedlichen Vorfertigungsgraden.

In Bezug auf Brandschutz, Energieeffizienz und Wohnkomfort sind alle Konstruktionsformen des modernen Holzbaus gleichauf. Das Wohnambiente und auch die Bauzeit unterscheiden sich teils jedoch deutlich, insbesondere dann, wenn Sie die Möglichkeit des Holzfertigbaus in Betracht ziehen. Abgesehen von traditioneller Blockbauweise lässt sich jede Spielart des modernen Holzbaus auch mit vorgefertigten Bauteilen umsetzen – was die Arbeiten auf Ihrer Baustelle enorm beschleunigen kann. Je größer der Anteil an vorgefertigten Elementen, desto mehr Arbeit spielt sich im Vorfeld der eigentlichen Bauphase im Werk ab und da Holz obendrein deutlich leichter ist als entsprechende Fertigbauteile aus Beton, ist auch die Montage innerhalb kürzester Zeit abgeschlossen.

Unsere Experten beantworten Ihre offenen Fragen!

Besonders beliebt unter Bauherren ist dabei der Holztafelbau. Diese Holzbauweise zeichnet sich einerseits durch einen hohen Vorfertigungsgrad und die damit einhergehende Beschleunigung der Bauphase aus. Andererseits ist ein Haus in Holztafelbauweise aber auch ein besonders effizientes Beispiel dafür, wie leicht es im Holzbau ist, ökologische Bauweise umzusetzen: Da die Dämmebene direkt in die Wand eingearbeitet wird, wird das Holz nicht vollflächig, sondern ganz gezielt und ressourcenschonend eingesetzt – dort, wo es aus statischen Gründen gebraucht wird.

Und à propos „grünes“ Bauen:

4. Welche Hölzer können Sie aus nachhaltiger Produktion beziehen?

Grundsätzlich eigenen sich sowohl Laub- als auch Nadelhölzer als Bauholz, solange sie nur stark genug sind, um sowohl dem Eigengewicht des Hauses als auch Wind und Wetter zuverlässig standzuhalten. Wer heutzutage ein ein Holzhaus baut, setzt Laubhölzer allerdings eher dort ein, wo ihre Farbe und Maserung ideal zur Geltung kommt, etwa als Material für Fenster, Türen oder Treppen im Innenausbau. Tragende Elemente bestehen im privaten Wohnbau zumeist aus Nadelhölzern wie Fichte, Kiefer oder Douglasie, da diese im Vergleich zu Laubholz günstiger und auch in allen Regionen Deutschlands aus nachhaltiger Produktion verfügbar sind – sowohl als Bauholz als auch in Form montagebereiter Holzfertigbauteile.

Nachhaltig produziertes Bauholz kann nicht nur die CO2-Bilanz Ihrer Baustelle signifikant verbessern: Es trägt auch zum Erhalt der Wälder bei, und schützt damit sowohl das Klima als auch die Artenvielfalt vor Ort. Indem Sie ein Bauholz wählen, dessen Weg auf Ihre Baustelle so kurz wie möglich ist, können Sie außerdem den Emissionsausstoß des Transports minimieren – und senken gleichzeitig durch kurze Wege das Risiko, dass sich Lieferungen verspäten und es infolgedessen zu Verzögerungen bei der Ausführung der einzelnen Bauarbeiten kommt.

5. Wie viel Holz soll am Ende zu sehen sein?

Dass Sie ein Holzhaus bauen, muss – wie bereits im Kontext des Bebauungsplans angedeutet – nicht zwangsläufig bedeuten, dass am Ende viel Holz zu sehen ist. Sowohl im Innenausbau als auch im Fassadenbau ermöglichen nahezu alle Holzbauweisen die Kombination verschiedener Werkstoffe – und das kann je nach Geschmack und individuellem Wohnambiente mal mehr und mal weniger sichtbare Elemente aus Holz bedeuten. Eine Frage sollten Sie dabei allerdings schon früh in der Planungsphase beantworten: Wie soll die Fassade aussehen?

Die meisten Holzbauweisen lassen sowohl eine passende Holzfassade als auch Putz oder Fassadenverkleidungen aus vollkommen anderen Werkstoffen wie beispielsweise Glas, Metall oder Klinker zu. Je nachdem, für welches Material Sie sich entscheiden, ändert sich allerdings auch Ihre Strategie für die Fassadengestaltung, denn der Schlüssel zu einer ebenso schönen wie langlebigen Holzfassade sind bauliche Maßnahmen, die es dem Holz ermöglichen, nach Regen, Nebel oder Schnee möglichst schnell wieder zu trocknen. Um die individuelle Optik Ihrer Immobilie mit einer ebenso schönen wie starken Außenhaut abzurunden, empfiehlt es sich daher, das Fassadenkonzept gemeinsam mit dem Zimmereibetrieb Ihres Vertrauens zu entwickeln.

Regionale Zimmerei für Ihr Dachprojekt finden
  • Geprüfte Handwerksbetriebe
  • Bis zu drei Angebote erhalten
  • Unabhängig, kostenfrei & unverbindlich
Zimmerei finden
Dachdämmung Wood Me Up

Diesen Artikel teilen