Bereit für Winter Wood Me Up © Shooting bei Holzbau Göser

Bereit für den Winter?

Vom Dach und Fassade bis zu den Holzfenstern: So machen Sie Ihr Haus winterfest

Mindestens einmal im Jahr, so ist es in nahezu allen Bau-Ratgebern zu lesen, sind Wartungsarbeiten rund ums Haus angesagt. Auch wenn keine offensichtlichen Schäden vorliegen, sollte dabei auch die Gebäudehülle regelmäßig überprüft werden. Sie umfasst neben der sogenannten Gründung – dem Übergang zwischen Bauwerk und Boden – auch Dach und Wände inklusive aller Auf- und Einbauten wie z.B. Fenster, Türen oder Gauben.

All diese Das bedeutet zwar einigen organisatorischen Aufwand, rechnet sich aber auf lange Sicht: Dank regelmäßiger Wartung fallen auch kleine Schäden früh auf, anstatt sich unbemerkt zu großen Problemen auszuwachsen. Wird etwa ein geringfügiger Schaden am Dach im Rahmen eines Routinechecks erkannt, kann das verhindern, dass schon wenige Monate später eine Dachreparatur oder schlimmstenfalls sogar eine umfassende Dachsanierung erforderlich ist.

In diesem Artikel zeigen Ihnen die Experten von Wood Me Up, welche Elemente der Gebäudehülle Sie und die Handwerker Ihres Vertrauens vor Einbruch des Winters auf jeden Fall in Augenschein nehmen sollten.

Der Herbst-Check am Haus: Vier Wartungsschritte für eine starke Gebäudehülle

Die Gebäudehülle hat zwei grundlegende Funktionen. Zum einen schützt sie das Innere des Hauses vor der Witterung und zum anderen ist sie der Teil des Gebäudes, der die beheizten Innenräume umschließt und so über die Effektivität der Wärmedämmung entscheidet.

In der kalten Jahreszeit muss sie von Regen und Schnee bis hin zu Sturm und Hagelschlag jedoch besonders viel aushalten. Das hat zur Folge, dass sich bestehende Schäden in dieser Zeit besonders schnell zu einer Gefahr für die Bausubstanz entwickeln. Sowohl die Winterkälte als auch die mechanische Belastung im Sturm können Risse und Lücken vergrößern – und wenn Regen oder Schmelzwasser in die Dämmung einzieht, besteht obendrein akute Schimmelgefahr.

Erschwerend kommt außerdem hinzu, dass neue Schäden an der Gebäudehülle in Herbst und Winter oft unentdeckt bleiben, weil man schlicht weniger Zeit im Außenbereich verbringt und gerade der Schnee auch so manches bis zum Frühjahr verdeckt. Der ideale Zeitpunkt für Wartungsarbeiten rund ums Haus ist daher im Herbst: Bevor kleine Schäden zu großen Problemen werden.

1. Sichtkontrolle und professionelle Wartung am Dach

Die Witterung in der kalten Jahreszeit kann der Dachfläche ganz schön zusetzen. Neben Regen und Schnee gibt es dabei auch die Stürme zu bedenken, die in unseren Breitengraden ab dem Herbst an Intensität gewinnen. Besonders anfällig für Sturmschäden sind vor allem Dachaufbauten sowie die Teile der Dachentwässerung, die aus der Dachfläche hervorragen. Rüttelt der Sturmwind allzu stark an Schornsteinen, Regenrinnen oder Solarpaneelen, können sich hier nicht nur die Aufbauten, sondern auch die Dachziegel rundherum lösen. Und das ist nicht nur problematisch, weil lose Ziegel oder Metallteile vom Dach stürzen könnten: Schon durch die kleinste Lücke in der Dachfläche kann sich Regen oder Schmelzwasser einen Weg ins Innere der Dachkonstruktion bahnen.

Welche Wartungsarbeiten am Dach sind erforderlich?
Eine Sichtkontrolle können Hausbesitzer und Mieter natürlich selbst vornehmen. Weil sich aber die Schäden oft ausgerechnet dort verstecken, wo man sie vom Boden und selbst von Dachfenstern aus schlecht sieht – etwa in den Winkeln rund um Gauben, Dachfenster oder Schornstein –, ist es ratsam, einmal im Jahr eine professionelle Dachinspektion anzusetzen. Falls dabei etwas auffällt, kann auch gleich noch ein Termin für eine Dachreparatur angesetzt werden, damit bis zum Winter alles dicht ist.

Welcher Handwerker übernimmt die Dachwartung?
Dachdecker, Bauklempner oder Zimmerleute.

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2. Funktions-Check für die Dachentwässerung

Der Dachentwässerung kommt im Herbst und Winter eine besonders wichtige Rolle zu, da die Niederschlagsmengen in dieser Zeit besonders groß sind. Verstopft fallendes Herbstlaub die Dachrinnen und Fallrohre, kommt es hier allerdings schnell zu Komplikationen. Wird der Regen nicht zuverlässig vom Dach abgeleitet, kann er sich nämlich auf der Dachfläche stauen – und wenn sich das Wasser dann den schnellsten Weg sucht, führt dieser allzu oft durch feine Risse direkt in die Dachdämmung.

Zwar gilt die Anfälligkeit für Wasserschäden eher als typisches Flachdach-Problem, doch in der Praxis ist keine Dachformen davor gefeit. Selbst ein steiles Sattel- oder Walmdach kann durch unzureichende Dachentwässerung einen gravierenden Wasserschaden erleiden, wenn sich während des Landregens im Herbst über Tage hinweg in denselben Winkeln und Vertiefungen Wasser anstaut.

Welche Wartungsarbeiten an der Dachentwässerung sind erforderlich?
Auch diese Sichtkontrolle können Hausbesitzer und Mieter selbst vornehmen – vorausgesetzt, sie haben Zugang zu einem Dachfenster, aus dem sie die Dachrinnen gefahrenlos in Augenschein nehmen können. Da das Reinigen einer Dachrinne, in der sich Laub und Moos angesammelt hat, meist nur mit einer hohen Leiter möglich ist, sollten diese Wartungsarbeiten am Dach aber im Zweifelsfall immer Experten übernehmen.

Welcher Handwerker wartet die Dachentwässerung?
Dachdecker, Bauklempner, Zimmerleute und manche spezialisierten Gebäudereinigungsfirmen.

3. Sichtkontrolle und professionelle Wartung der Fassade

Im Herbst und Winter können Fassaden oft tagelang nicht trocknen. Dadurch können einerseits Wasserschäden unter der Fassade entstehen. Andererseits können sich in der Kälte aber auch bestehende Risse vergrößern. Das passiert vor allem, wenn im Winter die Temperaturen unter null sinken, denn wenn Wasser gefriert, dehnt es sich bekanntlich aus. Infolgedessen platzen Risse, in denen sich Regen- oder Schmelzwasser gestaut hat, in der Kälte immer weiter auf.

Wird dieser Prozess nicht unterbrochen, kann er bei Holzfassaden zu strukturellen Schäden führen. Schlimmstenfalls muss die Fassade dann teils oder vollständig ersetzt werden. Bei Holzhäusern mit verputzten Fassaden ist das Aufplatzen von Rissen zunächst vor allem aufgrund der Optik ärgerlich, weil sich der Putz ablöst. Über kurz oder lang besteht aber auch hier die Gefahr eines Wasserschadens an der Fassade.

Welche Wartungsarbeiten an der Fassade sind erforderlich?
Die erste Sichtkontrolle können Hausbesitzer und Mieter auch hier selbst vornehmen. Besonders genau sollten Sie überall dort hinschauen, wo die Fassade nicht von baulichem Witterungsschutz profitiert. Bei einem verputzten Holzhaus sollten Sie auch auf der Wetterseite einmal mit der flachen Hand über den Außenputz streichen: Wenn er kreidet – d.h. wenn sich kleine Krümel lösen oder ein weißer Film auf der Handfläche zurückbleibt – oder Hohlräume zu spüren bzw. zu sehen sind, sollte die Fassade zeitnah von einem Fachmann in Augenschein genommen werden. Außerdem lohnt es sich, bei Regen darauf zu achten, ob an bestimmten Stellen besonders viel Wasser über die Fassade läuft. Das könnte darauf hindeuten, dass die Dachentwässerung hier nicht richtig funktioniert.

Welcher Handwerker übernimmt die Fassadenwartung?
Im Fall einer beschädigten Holzfassade ist die Expertise der Zimmerleute gefragt. Handelt es sich um ein verputztes Holzhaus, können Maurer, Gipser oder auf Außenputz spezialisierte Malerbetriebe weiterhelfen.

4. Holzfenster pflegen

Holzfenster brauchen hin und wieder etwas bisschen Holzpflegemilch, um kleine Schrammen zu versiegeln. Außerdem sollten Lack und Lasur regelmäßig überprüft und aufgefrischt werden. Liegt das Holz frei, bedeutet das schließlich weit mehr als nur eine optische Beeinträchtigung: Beim nächsten Regen kann hier Wasser in den Fensterrahmen eindringen. Aus diesem Grund sollte auch die gründliche Pflege von Holzfenstern auf der Liste der Wartungsarbeiten rund ums Haus einen festen Platz haben.

Hinzu kommt, dass bei der Reinigung und Pflege von Holzfenstern auch auffällt, wenn irgendwas nicht am Fensterrahmen oder am Glas stimmt. Mechanische Schäden am Holz sowie Schäden an der Fensterscheibe o.Ä. können so frühzeitig erkannt und noch vor Wintereinbruch behoben werden. Darüber hinaus bietet es sich an, die Pflege der Holzfenster mit einem gründlichen Dichtungscheck zu verbinden: Nur wenn die Dichtungen geschmeidig sind und eng am Fensterrahmen sitzen, schließt das Fenster auch dicht. Ist das nicht gegeben, drohen an kalten Tagen Wärmebrücken.

Was gibt es bei der Pflege von Holzfenstern zu beachten?
Um sicherzustellen, dass die Holzfenster winterfest sind, gilt es – je nach Verarbeitung – die Oberfläche zu prüfen und Holzpflegemilch aufzutragen. Woran Sie erkennen, dass es an der Zeit ist, Lack oder Lasur aufzufrischen, zeigen unsere Experten Ihnen hier.

 

Welcher Handwerker kann bei Schäden am Holzfenster weiterhelfen?
Stellt sich im Rahmen der Holzfensterpflege heraus, dass ein Fensterrahmen repariert oder gar ausgetauscht werden muss, kann ein Zimmereibetrieb unter Umständen erste Hilfe leisten. Alle weiteren Schritte übernimmt aber am besten ein auf Holzfenster spezialisierter Fensterbauer.

Warum es sich lohnt, Wartungsarbeiten frühzeitig zu planen

Da vom Spätsommer bis in den frühen Herbst hinein Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Gebäudehülle Hochkonjunktur haben, ist es nicht immer leicht, kurzfristig einen Termin bei einem Handwerker zu bekommen. Aus diesem Grund lohnt es sich, wiederkehrende Aufgaben wie die jährliche Wartung an Dach und Fassade, die Reinigung der Dachentwässerung oder die Pflege der Holzfenster von langer Hand zu planen und die ersten Sichtkontrollen bereits früh im Herbst durchzuführen. Um sicherzugehen, dass die Gebäudehülle gut durch den Winter gekommen ist, lohnt es sich außerdem, einen zweiten Termin im Frühjahr anzusetzen, an dem mindestens eine gründliche Sichtkontrolle vorgenommen wird.

Viele Handwerksbetriebe bieten für die jährlichen Wartungsarbeiten inzwischen einen eigenen Service für ihre Bestandskunden an. Wenn Sie mit einem Handwerker bereits im Rahmen eines Neubauprojekts oder einer Sanierung gute Erfahrungen gemacht haben, lohnt es sich daher, bei den Experten anzufragen, ob derselbe Betrieb auch die regelmäßige Wartung übernehmen kann – und direkt einen Termin für den Herbst zu vereinbaren.

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